Böttcher |
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Böttcher zählen zu den holzverarbeitenden Berufen, die nach und nach aus dem Handwerk des Zimmermanns hervorgegangen sind. Sie stellen die Holzgefäße her, die von den Bauern und zahlreichen Gewerken, zum Beispiel Gerbern, Färbern oder Brauern, benötigt werden. Dazu gehören vor allem Fässer, aber auch Wasserkannen, Melkeimer, Milchkannen und anderes. Bis ins 19. Jahrhundert hinein ist Holz neben Töpferware und Metallgefäßen Hauptmaterial des Hausgerätes auf dem bäuerlichen Hof.
Die Böttcher suchen sich im Winter während der Saftruhe das Holz im Wald selbst aus. Es wird dann nach dem Schlagen im Freien vor der Werkstatt in luftigen Stapeln natürlich getrocknet, bevor es verarbeitet werden kann. Zur Herstellung der Gefäße eignen sich besonders Eichen, Eschen, Pappeln, Lärchen, Kiefern oder Fichten. Buchenholz kann nicht für Fässer mit alkohlischem Inhalt verwendet werden. Lärchenholz wird hauptsächlich für säurebeständige Fässer benötigt und Pappelholz braucht der Böttcher für Fässer mit trockenem Inhalt.
Auf der Schnitzbank fertigt der Böttcher die Bodenstücke und formt mit Gerad- und Krummeisen die gewölbten Dauben. Anschließend werden die Dauben zusammengesetzt und Boden und Deckel eingepasst. Die Fassspunde werden aus Eichen- oder Pappelholz hergestellt. Zum Schluss werden mit dem Setzhammer Metallreifen aufgetrieben.
Die fertigen Holzgefäße werden mit Pech abgedichtet.
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