Rademacher

Der Rademacher ist fast ausschließlich für die Herstellung der kompliziert zu bauenden Räder für Wagen und Fuhrwerke zuständig. Alle anderen hölzernen Teile der Ackergeräte werden durch den Bauern selbst angefertigt. Einen wesentlichen Teil der Arbeit von Rademachern bildet außerdem der Kutschenbau für den ritterschaftlichen Landadel.

Für Naben, Speichen, Felgen, Deichseln oder Schlittenkufen verwendet der Radmacher Eichen-, Eschen-, Birken-, Ulmen- oder Eberschenholz. Es muss im Winter während der Saftruhe gehauen werden und trocken lagern bzw. frisch verwendet werden. Für die gebogenen Teile im Radbau wird das Holz vor der Verarbeitung gedämpft.

Wichtigste Werkzeuge des Rademachers sind der Radbock und die Zugbank, auf der die Speichen für die Räder zugerichtet werden. Sind die hölzernen Räder hergestellt werden sie in der Schmiede mit eisernen Reifen bezogen.

Im 19. Jahrhundert entwickelt sich aus dem Beruf des Rademachers der Stellmacher. Fast immer befindet sich die Werkstatt des Rade- oder Stellmachers neben einer Schmiede.