Schneider

Die älteste Bezeichnung für den Beruf des Schneiders lautet Schröder und bedeutet, "der den Stoff zuschneidet". Auf dem Land setzt sich der Beruf des Schneiders durch, als gehobenere Ansprüche an Kleidung eintreten, die einen professionellen Zuschnitt erfordern. Alltagskleidung aus Leinwand oder Wolle werden nach wie vor meist von den Frauen der bäuerlichen Familie hergestellt.

Den zu verarbeitetenden Stoff erhält der Schneider meist von der Kundschaft. Soll er teurere Stoffe, zum Beispiel Damast oder Seide, verarbeiten, muss er sie von Tuchhändlern beziehen.

Die Preise, die der Schneider für die Anfertigung von Kleidungsstücken nehmen darf, sind festgelegt und im allgemeinen sehr niedrig. So verdienen Schneider, trotz mühevoller Handarbeit, oft nur sehr wenig Geld und zählen zu den ärmsten Handwerkern.

Konkurrenz erhalten die Dorfschneider durch Frauen, die direkt zu ihren Kunden in die Häuser gehen oder Flickschneiderei betreiben. Einige besitzen dafür Freischneiderprivilegien, viele sind aber nur geduldet oder werden durch die Ämter als Böhnhasen und Stümper verfolgt.