"In Auftrag der Großherzoglichen Herrn Beamten hierselbst sind Unterzeichnete unter 6ten dieses nach dem Dorfe Groß-Wockern zur Prüfung sämtlicher Gehöfts-Gebäude gewesen und hagen solche nachstehend befunden."  /6/

Auf dem Gehöft X des Schulzen Seemann steht ein altes Wohnhaus, das vor kurzem durch eine Hauptreparatur wieder in einen guten Zustand versetzt worden war. Die Scheune ist vor etwa dreißig Jahren neu gebaut worden und noch gut erhalten. Desweiteren stehen auf dem Gehöft noch ein Viehstall und ein Wagenschauer mit Kornboden und einem zweiten Viehstall.

Gehöft I bewohnt der Hauswirt Ahrent Warkentin. Sein Wohnhaus ist noch sehr haltbar, nur einige Spuntbalken, Klehmstaken, Windelhölzer und Fensterbretter sind reparaturbedürftig. Auch seine Scheune ist etwa dreißig Jahre alt und gut erhalten. Auf dem Gehöft gibt es außerdem einen einhieschigen Altenteilerkaten, der im Sommer ausgebessert worden war.

Hof II wird vom Hauswirt Howe bewohnt. Sein Wohnhaus ist, genau wie die Scheunen von Seemann und Warkentin, vor etwa dreißig Jahren erbaut worden. Die Scheune ist noch haltbar, der Altenteilerkaten an Sohlen und am Dach reparaturbedürftig.

Hauswirt Behrend wohnt auf Gehöft III. Sein Wohnhaus ist noch sehr gut erhalten, da es erst vor etwa acht Jahren erbaut wurde. Die Scheune ist etwa fünfundzwanzig Jahre alt und gut erhalten. Nur der daran anstoßende Viehstall hat sehr altes Sohlenholz und ist reparaturbedürftig.

Zum Gehöft des Hauswirtes Hinrich Milhahn auf Hufe IV wird folgendes festgestellt: Das Wohnhaus ist vor etwa 40 Jahren - also um 1780 zur Zeit des Hauswirtes David Milhahn - neu aufgebaut worden. Es befindet sich in haltbarem Stande. Die Scheune ist in diesem Sommer neu aufgehöht worden. Möglicherweise ist es die Scheune, die noch heute in Groß Wokern an der Landstraße von Krakow nach Teterow zu sehen ist. Sie steht unter Denkmalschutz und wird auf Anfang 19. Jahrhundert geschätzt. Auf dem Gehöft befinden sich noch ein reparaturbedürftiger einhieschiger Altenteilerkaten und ein alter Wagenschauer. Der Wagenschauer soll versprochenermaßen von den Überbleibseln des alten Scheunenbaus aufgebessert werden.

Auf dem Gehöft V des Hauswirtes Kröger stehen ein altes Wohnhaus und eine alte Scheune, die aber durch eine mittelmäßige Reparatur noch etwa dreißig Jahre halten werden. Der einhieschige Altenteilerkaten ist an Sohlen, Riegeln und Fenstern reparaturbedürftig.

Das Gehöft VI gehört dem Hauswirt Hinrich Warkentin. Das Wohnhaus bedarf nur einiger kleiner Reparaturen, auch die etwa zwanzig Jahre alte Scheune ist gut erhalten. Der an die Scheune anstoßende kleine Viehstall muss an den Sohlen repariert werden.

Hof VII wird von dem Hauswirt Knegendorf bewirtschaftet. Sein Wohnhaus ist gut erhalten. Auch die Scheune, die vor etwa vierzehn Jahren erbaut worden war, ist haltbar. Auf dem Gehöft gibt es außerdem ein Auffahrtsgebäude und Viehställe. Der einhieschige Altenteilerkaten ist so alt wie die Scheune und in gutem Zustand

Gehöft VIII bewohnt der Krüger und Müller Arft. Hier stehen ein Wohnhaus und eine Scheune, die gut erhalten sind. Nur die Hofbefriedung ist schadhaft.

Auf dem Gehöft IX des Hauswirtes Matz steht ein dreizehn Jahre altes Wohnhaus. Die Scheune ist sehr schlecht erhalten und nicht mehr durch eine Reparatur zu retten.

Gehöft XI wird nicht beschrieben. Es ist mit Sicherheit, daß einige Jahre zuvor abgebrannte Brüsehaversche Gehöft.

Auf Hof XII wohnt der Hauswirt Bartels. Zu seinem Gehöft gehört ein altes verfallenes Wohnhaus, dessen Haltbarkeit durch eine Reparatur eventuell noch um zwanzig Jahre verlängert werden könnte. Auch die Scheune ist alt und müsste repariert werden. Nur der Viehstall befindet sich in gutem Zustand.

Gehöft XIII gehört Diederich Warkentin. Auch sein Wohnhaus ist sehr schadhaft, vor allem an den Sohlen und Riegelhölzern. Eine Reparatur könnte seine Lebenszeit noch um etwa zwanzig Jahre verlängern. Ebenso lange könnte die Scheune noch stehen, wenn sie eine zusätzliche Abseite erhalten würde. Stall und Auffahrtsgebäude sind noch gut erhalten.