Dezember
Christmand
Julmand
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Vom 25. Dezember bis zum 6. Januar dauern die zwölf Rauhnächte, die das alte Jahr mit dem neuen verbinden. Nach alter Überlieferung steht nun das Zeitrad steht still. Während dieser Zeit finden keine Taufen und Hochzeiten statt. Vielerlei Hausarbeit ist verboten - es darf nicht gesponnen und keine Wäsche gewaschen werden, um nicht Mißernten, Krankheit oder Tod heraufzubeschwören. Das Vieh wird nicht ausgedüngt, alles Ackergerät muss unters Dach des Hauses gebracht und dieses verschlossen werden, sonst kommt Wodan mit seiner Wilden Jagd, behext das Wasser im Sod, verschmutzt die Spinnrocken oder schädigt das Vieh. Jeder der zwölf Tage kündigt den Wetterverlauf für die Monate des neuen Jahres an. Aberglaube war auch, daß ein Kind, das in dieser Zeit geboren wird, "das zweite Gesicht" habe. Der 31. Dezember ist die Hauptrauhnacht. Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hat der "Olljohrsabend" eine größere Bedeutung als der heilige Abend. Dann ziehen verkleidete Knechte und Mägde als "Rug Klaas" durch das Dorf. Hirten blasen das neue Jahr ein und bekommen dafür Brot und Grütze. Tannenbäume oder gar der Brauch, sich zu beschenken, tauchen erst im 19. Jahrhundert, ausgehend von den Gutswirtschaften und den städtischen bürgerlichen Haushalten, auf. Die Tannenbäume sind mit Rosinenketten, Äpfeln, Nüssen und Gebäck geschmückt.
Der 25. Dezember ist der Tag der Wintersonnenwende. Die Tage werden wieder länger und die Nächte kürzer.
Sind bei starkem Frost die Gewässer zugefroren, so kann auf den Seen das immer wieder nachwachsende Schilf mit der Sense gemäht und mit dem Schlitten abtransportiert werden. In zunehmendem Maße wird auch Schilf für das Decken der Dächer verwendet. Für einen Quadratmeter Rohrdach benötigt man etwa 70 bis 80 Pfund Rohr. Ein Rohrschof wiegt etwa 5 Pfund.
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