Mai
Maimand
Wonnemonat

 
Zwischen dem 11. und 15. Mai sind die Eisheiligen - benannt nach Mamertius, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie. Diese kalten Tage des Jahres bringen oft noch einmal Nordwinde oder Nachtfröste und schädigen so manches Mal die junge Saat.

Am vierzigsten Tag nach Ostern wird Christi Himmelfahrt begangen.

Das Pfingstfest findet fünfzig Tage nach Ostern statt. An Pfingsten feiern die Hirten des Dorfes das Fest der Eröffnung der Weiden. Sie organisieren auf den Weiden außerhalb des Dorfes Reiterspiele mit Kranzreiten. Auch im Dorf wird der Pfingstbaum mit Girlanden geschmückt. Der Teil der Brache, der nicht mit Erbsen bestellt ist, wird nun als Weidefläche für die Pferde eröffnet. Die Jungen, die für das Hüten der Pferde verantwortlich gemacht werden, bleiben bis etwa Johannis bei den Pferden und schlafen des Nachts am Feuer auf der sogenannten Hägebrache. An Pfingsten feiern sie den Beginn dieser begehrten Tätigkeit, für die nur die kräftigsten Jungen in Frage kommen, mit großer Ausgelassenheit, erbetteln von Dorfbewohnern oder Vorbeireisenden Pfandgeld, Brot, Butter, Eier, Speck, Bier und Branntwein. Traditionell reiten oder gehen die Bauern mit ihren Söhnen die Flurgrenzen der Dorffeldmark ab.

Die Sommersaat des Getreides treibt allmählich aus.

Felder und Gärten müssen nun regelmäßig von Unkraut befreit werden. Das Unkraut, mit dem die Bauern auf den Getreidefeldern am meisten zu kämpfen haben, ist die Wucherblume - eine kleinwüchsige Margeritenart, die sich fast nie vollständig ausrotten lässt.

Jetzt im Mai sind Milch und aus ihr hergestellte Maibutter besonders aromatisch, da die Kühe auf der Weide frisches Futter fressen. Die Maibutter ist allerdings nur sehr kurz haltbar.