Holländerei

Mit der Einführung der holsteinischen Koppelwirtschaft ab etwa 1700 auf den mecklenburgischen Gütern werden auch zahlreiche Holländereien angelegt. Oft holt man holsteinische oder holländische Spezialisten ins Land, die die Milchwirtschaft betreiben sollen. Die Holländereien werden von den Gutswirtschaften als Vorform der später überall im Land gegründeten Molkereien zur Verarbeitung von Milch zu Butter und Käse betrieben. Sie machen sich die großen Rindviehbestände der Gutswirtschaften zu nutze, wodurch das lange Ansammeln und Aufbewahren der Milch bis zu Weiterverarbeitung entfällt.

Verarbeitet wird die Milch meist in kühlen Milchkellern, die 1 bis 2 Meter unter der Erdoberfläche liegen. Gebuttert wird in großen Butterfässern. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgt das Kneten, Salzen und Formen der Butter per Hand. Lange Zeit aber können die Holländereien nicht besonders effektiv arbeiten, da der Getreideanbau überwiegt und die Futterangebote besonders im Winter für den großen Rindviehbestand schlecht sind. Das ändert sich erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem feldmäßigen Anbau von Futterpflanzen, wie z.B. Klee oder Raps.