Beschreibung des Amtes Güstrow nach Bertram Christian von Hoinckhusen um 1720    /5/

1. Städte

Güstrow

die Burgen Bülower Burg, Gleviner Burg, Priemerburg, Glasewitzer Burg, Flöhe Burg, Oevelgünne
Dörfer Glasewitz
Mühlen in der Stadt eine Kornmühle mit drei Mahlgängen, eine Lohmühle, vor dem Gleviner Tor eine Kornmühle mit zwei Mahlgängen
Mast in den Wäldern
Jagd auf dem Stadtfeld und in den Stadtwäldern
Fischerei auf der Nebel und dem Gutower See
Ziegeleiein in Teterow mit der Stadtfeldmark, Laage mit der Stadtfeldmark, Krakow mit der Stadtfeldmark

2. Domänen

das Schloss Güstrow mit der Burgfreiheit
Lustschlösser auf Schöninsel und Magdalenenlust im Volksmund Lehn-Lust genannt
Jagd auf den Domänen im ganzen Land
Fischerei auf dem Sumpfsee, im Güstrower Stadtgraben, auf dem Krakower See und dem Hohensprenzer See

3. Landgüter

Vogteien

Schwiesow, dahin dienen die Dorfschaften Oettelin, Mistorf und Goldewin
Bredentin, dahin gehören Kritzkow, Siemitz und vier Bauern aus Hohen Sprenz
Mamerow, dahin dienen die Dörfer Mamerow, Nienhagen, Lüningsdorf und drei Bauern aus Rachow, die nun Dienstgeld geben
Klein Wokern, wohin die Dorfschaften Groß Wokern und Groß Roge dienen

Höfe

der Bauhof bei Güstrow, dahin gehören die Dörfer Badendiek, Ganschow, Gutow, Bülow
Hof Rosin, dahin dienen die Dörfer Bölkow, Kirch Rosin, Mühl Rosin
Pustekow
Suckow, dahin dienen die Dörfer Kuhs, Strenz und Sarmstorf
Cammin, dahin dienen die Dörfer Cammin und Prangendorf
Dudingshausen, ein angekauftes ehemals adliges Gut, dahin dienen zwei Bauern aus Kritzkow, die Domanialuntertanen sind
Striesdorf, dahin dienen die Dörfer Sabel, Kankel, Griebnitz und vier Bauern aus Kavelstorf
Niex, wohin drei Bauern aus Niex und das Dorf Damm dienen
Wiek, das Dorf Wiek dient dorthin

Dörfer

die Dienstgeld geben, deren Bauern Diesntgeldbauern genannt werden

Rukieten, Niendorf, Wiendorf, Zeez, Klingendorf, einige Bauern aus Kavelstorf und Hohen Sprenz, Prisannewitz, wo vier Bauern an Redekers Erben verpfändet sind

Mühlen

Teterower Mühle, Laager Mühle, Rosiner Mühle, Klingendorfer Mühle, Groß Roger Mühle, Born Mühle, Tenzer Mühle, Krakower Wasser- und Windmühle

4. Adlige Güter

nördlich der Stadt Güstrow und westlich der Recknitz

Potrems, wozu das Dorf Potrems und Wendorf mit Meierei und Windmühle sowie das neu angelegte Dorf Heide mit einer Ziegelei gehören
Teschow, dahin gehören die Dörfer Teschow mit der Teschower Mühle, Kätwin mit der Meierei und Kossow
Deperstorf. Dort sind alle Bauern gelegt. Es war zuvor ein Lehn der Familie Kossen, gehört jetzt dem Landesherren.
Scharstorf, dorthin sind aus Prisannewitz vier Domanialbauern verpfändet. Es leben dort auch zwei eigene Bauern.
Klein Lantow, dahin gehören die Dörfer Klein Lantow und Groß Lantow
Reez mit der Wassermühle, dazu gehören die vier Bauern aus Reez
Fresendorf
Klein Sprenz, dahin gehören das Dorf Klein Sprenz mit der Mühle sowie die Dörfer Göldenitz, Dolgen und drei Bauern aus Klingendorf und zwei Bauern in Kankel
Levkendorf, dahin gehören das Dorf Levkendorf, der Hof Borrentin und Kronskamp
Weitendorf mit dem Dorf Weitendorf und einer Windmühle
Kassow mit dem Dorf Kassow
Lüssow mit dem Dorf Lüssow und einer Wassermühle
Karow, dazu gehören die Dörfer Karow und Käselow
Zehlendorf

nördlich der Stadt Güstrow und östlich der Recknitz

Depzow, wohin das Dorf Depzow mit der Wassermühle gehört
Kobrow mit dem Dorf Kobrow und der Wassermühle
Klein Ridsenow, wozu die Dörfer Klein Ridsenow und Groß Ridsenow, Polchow, Wesselstorf und Stechow gehören
Wardow, wozu die Dörfer Groß Wardow und Klein Wardow, Wozeten, Jahmen und Spotendorf mit einer Wassermühle gehören
Subzin, dahin gehören die Dörfer Subzin und Parpen mit Breesen
Schweez, wozu das Dorf Schweez und zwei Bauern aus Lüssow gehören
Rossewitz, dazu gehören die Dörfer Rossewitz, Recknitz, Spoitgendorf mit einer Meierei und Liessow, die Meierei Korleput mit der Wassermühle zu Spoitgendorf
Zapkendorf, dahin gehören Dorf Zapkendorf mit der Mühle Wendorf, Plaaz, der Hof Mierendorf, wohin Kussow dient, auch der Hof Knegendorf
Diekhof, dahin gehören die Dörfer Diekhof mit der Wassermühle, Lissow, Striesenow, Rampeschendorf, Drölitz und Pölitz
Klein Bützin mit dem Dorf Klein Bützin
Rensow mit dem Dorf Rensow und der Windmühle
Vietschow, dazu gehören Vietschow und Belitz mit der Ziegelhütte
Prebberede, dazu gehört eine Windmühle, dahin dienen die Bauern aus Groß Dalwitz
Wüstenfelde, dahin dienen das Dorf Wüstenfelde und die Hälfte der Dorfschaft Schlackendorf
Tolzin, dazu gehören das Dorf Tolzin, der Hof Niegleve mit dem Dorf, ein Teil aus Friedrichshagen, wo ein Verwalter eingesetzt ist und vier Bauern aus Neu Zierhagen
Gremmelin, dahin gehören das Dorf Wattmannshagen, der Hof Roggow, ein Teil aus Friedrichshagen, Krassow mit der Wassermühle und ein Bauer aus Rachow
Wotrum ist ein adliger Hof ohne weiteren Besitz.
Schwiessel, dahin gehören das Dorf Schwiessel und die Windmühle
Zierstorf, dahin gehören das Dorf Zierstorf und Klein Roge, Warnkenhagen und Bartelshagen
Gottin, dahin dienen die Bauern aus Tellow und Schlusow
Matgendorf, dahin gehören das Dorf Matgendorf, der Hof Prerow, Pohnstorf und die Holländerei Todendorf
Appelhagen, dahin gehören die Dörfer Appelhagen, Mieckow, die Hälfte von Thürkow
Thürkow, dahin gehören die Hälfte aus Thürkow und Tenze mit der Mühle
Das Dorf Dehmen gehört der Güstrower Domökonomie.

südlich der Stadt Güstrow und westlich der Nebel

Schönwolde, wohin einige Bauern aus Mühlengeez dienen
Groß Upahl, wohin das Dorf Groß Upahl dient
Karcheez mit dem Dorf Karcheez
Zehna, dahin gehören das Dorf Zehna, die Meierei und Holländerei Neuhof und die Meierei Braunsberg
Groß Grabow, wohin die Dörfer Groß Grabow, Kölln mit der Mühle und Seegrube gehören

südlich der Stadt Güstrow und östlich der Nebel

Koppelow, dahin gehören das Dorf Koppelow und die Wassermühle Ahrenshagen
Hoppenrade, dazu gehören die Dörfer Hoppenrade, Lüdershagen und Klein Grabow mit der Meierei
Hinzenhagen, dazu gehören die Dörfer Hinzenhagen, Bansow und Striggow
Lübsee
Vietgest, dahin dienen die Dörfer Vietgest, Nienhagen, Schwiggerow
Raden, dazu gehören das Dorf Raden mit der Wassermühle und Lalendorf
Klaber, dazu dienen das Dorf Klaber und ein Bauer aus Mamerow
Rothspalk, dazu gehören das Dorf Rothspalk, die Meierei Strietfeld, eine Wind- und eine Wassermühle, die jedoch wenig Wasser hat
Klein Köthel, dazu gehören eine Korn- und Stampfmühle, das Dorf Groß Köthel und eine Meierei in Zierhagen

5. Pfarren

in den Städten

Güstrow

der Dom, an dem der superintendent und zwei Prediger tätig sind, eingepfarrt sind ein Teil der Stadt Güstrow, der Bauhof, die Dörfer Bülow, Gutow mit der Schäferei, Magdalenenlust und Schöninsel

die Pfarrkirche, an der zwei Prediger tätig sind, eingepfarrt sind ein Teil der Stadt Güstrow, Bülower Burg, Glasewitzer Burg, Priemerburg, Gleviner Burg, der landesherrliche Hof Suckow mit der Schäferei

An der Heiligen-Geist-Kirche ist ein Prediger tätig.

Die Schlosskirche hat einen eigenen Prediger.

Teterow

Zwei Prediger, die in allem gleichgestellt sind, eingepfarrt sind die Stadt Teterow und die Dörfer Groß Roge mit der Mühle, Klein Roge, Mieckow, Pampow, Grambzow, der Hof Klein Köthel mit dem Dorf Groß Köthel. Landesherrliches Patronatsrecht

Krakow

Ein Prediger, eingepfarrt sind die Stadt Krakow, die Dörfer Möllen aus dem Amt Goldberg, Bossow mit der Mühle zum Kloster Dobbertin gehörig, der adlige Hof Glave mit dem Dorf Glave, Groß Tessin mit dem Dorf. Landesherrliches Patronatsrecht.

Tochterkirche ist Glave, die verwüstet ist. Doch wird dort in jedem Quartal einmal gepredigt, auch werden die Sakramente erteilt. Auf dem Kirchhof werden die Glaver begraben. Landesherrliches Patronatsrecht.

Eine zweite Tochterkirche ist Sammit, wo jeden Sonntag gepredigt wird. Das Patronatsrecht liegt auf dem Gut Sammit.

Laage

Eingepfarrt sind die Stadt Laage, in alten Urkunden Lawe genannt, der Hof Klein Lantow mit dem Dorf Groß Lantow, der Hof Barentin, das Dorf Kronskamp, Hof und Dorf Subzin, das Dorf Breesen, Hof und Dorf Kobrow, Hof Groß Wardow und Dorf Klein Wardow, das Dorf Wozeten, Hof und Dorf Schweez. Landesherrliches Patronatsrecht.

auf dem Lande

nördlich der Stadt Güstrow und westlich der Recknitz

Kavelstorf, eingepfarrt sind der landesherrliche Hof Niex (nach alten Urkunden Nietze) mit den Dörfern Niex, Damm, Griebnitz, Klingendorf, Kavelstorf, die adligen Höfe Reez und Dummerstorf mit den Dörfern wie auch der adlige Hof Scharstorf mit dem Dorf Prisannewitz. Landesherrliches Patronatsrecht.

Kapellen waren früher in Niex und in Dummerstorf. Eine Kapell existiert noch in Reez, wo zuweilen gepredigt wird.

Cammin, eingepfarrt sind der landesherrliche Hof Cammin mit dem Dorf und Prangendorf, an adligen Höfen und Dörfern sind es Wohrenstorf, Weitendorf, Deperstorf, der Hof Teschow mit Dorf und Mühle, Kätwin und Kossow, Potrems Hof und Dorf, mit Wendorf und Heide. Landesherrliches Patronatsrecht.

Kapellen existierten früher in Prangendorf, Kätwin und Kossow, zur Zeit noch eine in Weitendorf, wo quartalsweise gepredigt wird und die Sakramente erteilt werden.

Hohen Sprenz, eingepfarrt sind das Dorf Hohen Sprenz, der landesherrliche Hof Striesdorf mit Dorf, Sabel, Kankel und Siemitz, der adlige Hof Klein sprenz mit dem Dorf und der Mühle in Klein Sprenz, Dolgen. Landesherrliches Patronatsrecht.

Lüssow, eingepfarrt sind die landesherrlichen Höfe Schwiesow und Bredentin, mit den Dörfern Sarmstorf, Strenz, Goldewin, Oettelin wie auch die sogenannte Neue Mühle, die adligen Höfe Kassow, Karow, Lüssow mit der Mühle mit den dazugehörigen Dörfern und dem Dorf Käselow.

Zugehörige Kapellen sind Sarmstorf, Oettelin und Käselow, darin wird quartalsweise gepredigt. Landesherrliches Patronatsrecht.

Kritzkow, eingepfarrt sind der landesherrliche Hof Dudinghausen, das Dorf Kritzkow und Kuhs, der adlige Hof Zehlendorf mit dem Dorf. Landesherrliches Patronatsrecht.

Weitendorf, eingepfarrt sind die adligen Höfe Weitendorf und Levkendorf mit den zugehörigen Dörfern. Das Patronatsrecht liegt auf dem Gut Weitendorf.

Diese beiden letztgenannten Pfarren sind Mutterkirchen und hagen einen gemeinsamen Prediger, der in Kritzkow wohnt.

nördlich der Stadt Güstrow und östlich der Recknitz

Pölchow

Belitz, eingepfarrt sind der Neu Krug, Hof und Dorf Matgendorf, der Hof Vietschow mit dem Dorf Belitz, Hof und Dorf Wüstenfelde, Hof und Dorf Schwiessel, Groß Bützin, Hof und Dorf Klein Bützin, der Hof Prebberede, das Dorf Groß Dalwitz und Stierow, Hof und Dorf Rensow, wo gepredigt wird, wenn dort das Abendmahl genommen wird.

Recknitz, eingepfarrt sind der adlige Hof Rossewitz mit dem Dorf Recknitz, Spoitgendorf mit der Mühle, Liessow, die Meierei zu Korleput mit der Mühle, der adlige Hof Zapkendorf mit der Mühle und den Dörfern Wendorf und Plaaz, die Höfe und Dörfer zu Mierendorf und Knegendorf, das Dorf Kussow, der adlige Hof Drölitz mit Dorf wie auch Parpen und Glasewitz sowie Rampeschendorf.

Kapellen sind in Rampeschendorf und Zapkendorf. Das Patronatsrecht liegt auf den Gütern Rossewitz und Zapkendorf.

Warnkenhagen

Wattmannshagen, eingepfarrt sind der adlige Hof mit dem Dorf Wattmannshagen, der adlige Hof mit dem Dorf Raden und Lalendorf, der adlige Hof Wotrum, der Hof Niegleve, die Dörfer Friedrichshagen, Zierhagen und das landesherrliche Rachow. Landesherrliches Patronatsrecht.

Thürkow, eingepfarrt sind Hof und Dorf Thürkow, Hof und Dorf Appelhagen, Tenze. Landesherrliches Patronatsrecht.

südlich der Stadt Güstrow und westlich der Nebel

Karcheez, eingepfarrt sind Hof und Dorf Karcheez, Hof und Dorf Hägerfelde und Geuter Mühle.

Groß Upahl, eingepfarrt sind Hof und Dorf Groß Upahl.

Landesherrliches Patronatsrecht über die beiden letztgenannten Pfarren. Beide sind Mutterkirchen, weil aber nicht jede sich einen Prediger halten kann, halten sie einen gemeinsam.

Zehna, eingepfarrt sind der adlige Hof und das Dorf Zehna mit Neuhof und Braunsberg, der adlige Hof und das Dorf Klein Breesen.

Badendiek, eingepfarrt sind der Hof Rosin, die Dörfer Kirch- und Mühl-Rosin, der Meierhof Pustekow mit Klueß mit der Flöhe Burg.

Diese beiden Pfarren sind Mutterkirchen, die einen gemeinsamen Pastor haben. Er wohnt in Badendiek und muss sonntags in beiden Kirchen predigen. Landesherrliches Patronatsrecht.

Lüdershagen, eingepfarrt sind der adlige Hof Groß Grabow mit dem Dorf, die Dörfer Kölln und Seegrube, der adlige Hof Koppelow mit dem Dorf und das Dorf Striggow. Landesherrliches Patronatsrecht.

Tochterkirche ist Groß Grabow, wo jeden Sonntag zuerst gepredigt wird.

südlich der Stadt Güstrow und östlich der Nebel

Reinshagen, eingepfarrt sind Hof und Dorf Gremmelin mit Reinshagen, Höfe und Dörfer Groß und Klein Vietgest mit Nienhagen und dem dahin gehörigen Dorf Schwiggerow sowie Oevelgünne und Dehmen. Früher existierende Kapellen sind nicht mehr vorhanden. Das Patronatsrecht liegt auf Gremmelin und Vietgest.

Lübsee, eingepfarrt sind die adligen Höfe mit den Dörfern Lübsee und Hinzenhagen mit dem Dorf Bansow. Landesherrliches Patronatsrecht.

Klaber, eingepfarrt sind die adligen Höfe Klaber und Rothspalk mit den dazugehörigen Dörfer, die Meierei Strietfeld. Das Patronatsrecht liegt auf dem Gut Klaber.

Die Tocherkirche ist Groß Wokern, wohin auch der Hof Klein Wokern, das Dorf Groß Wokern und Nienhagen eingepfarrt sind. Landesherrliches Patronatsrecht.